Stefan Frank

 
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Webseiten

Mit dem Boom des World Wide Web seit ca. 1995 wurde bei der Webseitengestaltung primär das „dabei sein“ betont. anschließend kam die Phase des „schön sein“, wobei jedoch vielfach außer Acht gelassen wird, dass Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit eine wesentliche Rolle für die erfolgreiche Gestaltung spielen. Im folgenden Text soll die dritte Phase erläutert werden: Nach “dabei sein” und “schön sein”, wird “gesehen werden” bzw. “gefunden werden” eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.

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Benutzerfreundlichkeit / Usability

Usability (denglish für Benutzerfreundlichkeit und Brauchbarkeit) wird durch Gestaltungsprinzipien erreicht, die den Benutzerinnen einen wirksamen Umgang mit Informationen und Services ermöglichen. Benutzerfreundliche Gestaltung muss mindestens folgende Kriterien erfüllen:



  • Geschwindigkeit des Seitenaufbaus
  • einfache und transparente Navigation
  • klare Struktur, der Inhalte unterstützt


Dabei stütze ich mich auf qualitative und quantitative Forschungsergebnisse, wie sie beispielsweise in Jakob Nielsens Kolumne Alertbox regelmäßig veröffentlicht werden. Usability ist etwas anderes als z.B. marketingorientierte Designtests. Usability basiert auf konkreten Beobachtungen und Messungen, nicht auf Befragungen von Probanden. Beispielsweise wird gemessen, wie lange eine Benutzerin braucht, um eine Versicherung im Internet abzuschließen oder wie viele Mausklicks sie braucht, um die Aufgabe zu lösen?

Übrigens existieren auch in diesem Bereich Standards, wie zum Beispiel die DIN EN 29 241 (bzw. als internationale Norm die ISO 9241) - “Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten. Teil 10: Grundsätze der Dialoggestaltung”

Usability macht nicht vor Monitoren halt: Ein Faustkeil ist ergonomischer als ein unbearbeiteter Stein ;-)

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Accessibility

Unter dem Begriff Accessibility (denglish für Zugänglichkeit) wird die barrierefreie Gestaltung und Ausstattung von Gebäuden bzw. Verkehrsmitteln für behinderte Personen verstanden. Übertragen auf den Bereich Telekommunikation bedeutet dies, dass Websites zum Beispiel von Behörden sehbehindertengerecht sein sollen.

Blinde und Sehbehinderte in Deutschland können sich auf GG Art. 5 berufen, der jedem Deutschen ungehinderten Zugang zu Informationsquellen garantiert. Der ADA (Americans with Disabilities Act), frei übersetzt als Gesetz zur Gleichstellung behinderter Bürger, ermöglicht es Behinderten gegen alltägliche Diskriminierungen vorzugehen.

Vielleicht könnten aber auch andere Organisationen und Unternehmen von einer EU-Richtlinie berührt werden, die noch im Jahr 2002 erwartet wird. Ein spektakulärer Fall war die juristische Auseinandersetzung zwischen Bruce Maguire und dem Organisationskomitee der Olympischen Spiele in Sydney. Maguire klagte vor der HREOC (Human Rights and Equal Opportunity Commission) gegen die nicht sehbehindertengerechte Gestaltung der Website der Spiele in Sydney und konnte auf einer mit dem ADA vergleichbaren Rechtgrundlage einen in meinen Augen unspektakulären Erfolg erzielen: Seine Forderung auf Veränderung der Webseiten wurde in die Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von 20.000 australischen Dollar umgewandelt.

Accessibility beschränkt sich aber nicht nur darauf, das Leben von Behinderten zu erleichtern. Neben dem Wintel-PC mit vorinstalliertem Browser werden zukünftig auch andere Zugangsmöglichkeiten zum Web zunehmend populärer.

Beispielsweise andere Browser und neue Geräteklassen, wie z.B. UMTS-Mobiltelefone oder Spielekonsolen. Alternative Zugangsarten zum Internet werden zukünftig den Bedarf nach Accessibility erhöhen. Die einfachste Lösung ist die Einhaltung von Standards. Davon gibt es mehr als man sich merken kann, aber praktischerweise kann man auf alle über eine einzige Website zugreifen: W3C - World Wide Web Consortium.

Übrigens sind die Roboter der Suchmaschinen auf einem Auge blind.

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Standards

Manche/r mag sich durch Standards in seiner Kreativität übermäßig unmenschlich beschnitten vorkommen. Besser wäre es in Standards ein bewährtes Mittel zu sehen, die Lösung eines technischen Problems zu besitzen, ohne eine eigene Forschungsabteilung finanzieren zu müssen.

Von den Normierungsgegnern wird oftmals ignoriert, dass Zukunftssicherheit und Investitionsschutz nur durch Standards gewährleistet werden können. Auch die Erstellung und Pflege einer Website wird durch die Beachtung der bestehenden Standards kostengünstiger, was jede/r bestätigen kann, der/die jemals eine verschachtelte Tabelle nach einem halben Jahr wieder einmal überarbeiten musste.

Allen Standards (vor allem XHTML und CSS) zum Trotz bleiben die avisierten Benutzergruppen die wesentliche Messlatte. Möglichst jeder Interessierte muss auf die Seite zugreifen können und die Einhaltung von Standards stellt bezüglich dieses Zieles unter Umständen heute sogar ein Risiko dar.

Eine Marketing-Agentur wird jedoch andere Herangehensweisen vertreten können als ein bundesweit agierender Verkehrsbetrieb. Eine Zeitung, die heute die Rechtschreibreform ignoriert, wird zukünftig die Archiv- bzw. Retrievalsoftware u.U. sehr kostenaufwändig umstellen müssen.

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Webseiten, bei denen ich mitgearbeitet habe
 
oder gerade Hand anlege...

www.stefan-frank.com/ :-)
Duo Festivo
Wiebe Marketing
Theater Compagnie Lion
Fischer Architekten und Ingenieure
Goldschmiede Frank / Rizza Goldschmiede
MeDiDa-Prix 2000, Innsbruck
BASES - Basic Support for Educational Studies and Research
Sprachenangebotsverbund Saar-Lor
INTERREG-Büro für Sprachenförderung, Saarbrücken
Schega Kommunikation
Axel Biehl - Integrative Körperarbeit
Modul Verlag. Wiesbaden
Freier Wassersportverein Vallendar (Sponsored)
 

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